Equipment für das Freiwasserschwimmen

Bis die Schwimmbäder wieder öffnen dürfen wird es wohl noch eine Weile dauern. Wer schwimmen möchte, muss Wohl oder Übel in den nächstgelegenen See, Fluss oder ins Meer springen. Vor allem Triathlet:innen sollten aber demnächst die offenen Gewässer wieder besiedeln. Im Gastbeitrag hat Mario von Z3r0d schon einige Tipps für das Schwimmen im Freiwasser gegeben. Wir möchten euch jetzt einen Guide für das notwendige Equipment geben.

Neoprenanzug

Das Herzstück und auch die größte Anschaffung ist der Neoprenanzug. Von unter 200 € bis 800 € ist alles möglich, dazu diverse Größen. Entsprechend groß ist oft die Verwirrung welcher Anzug nun der Richtige ist.

Die richtige Größe finden

Der Neoprenanzug muss schon sehr eng, fast wie eine zweite Haut sitzen. Deshalb gibt es oft mehr Abstufungen bei den Größen von Neoprenanzügen. Bei den verschiedenen Modellen in unserem Online Shop findet ihr immer eine Größentabelle. Orientiert euch mittels Körpergröße und Körpergewicht, sowie Brutsumfang oder Körperbau an diesen Tabellen. Im Zweifelsfall geht ihr tendenziell mehr nach der Körpergröße.

Wenn ihr zwischen zwei Modellen seit, dann empfehlen wir aus unserer Erfahrung eher die größere Nummer zu nehmen. Besonders großen Männer empfehlen wir die Langgrößen von Blue Seventy, welche mit einem “T” gekennzeichnet sind. Die Damenmodelle von Blue Seventy mit einem “A” sind etwas weiter geschnitten.

Wer sich nicht sicher ist mit der Größe oder auch welches Modell passt, schreibt einfach eine kurze Nachricht an uns oder ruft im Laden an.

Einstiegsmodelle unter 300 €

In diesem Bereich ist das verwendete Neoprenmaterial etwas einfacher und damit nicht ganz so flexibel wie in den anderen Preiskategorien. Bei den Modellen OpenWater und Sprint wird deshalb im Armbereich auch Nylon Material verwendet, um die Flexibilität zu erhöhen und gleichzeitig mehr Sichtbarkeit zu erzeugen. Die Schnittführung und die Nahtverarbeitung bei diesen Modellen ist ebenfalls einfacher und oft vernäht statt heißverklebt.

Das Modell OpenWater bietet wenig Auftrieb und mit seiner Dicke von 2mm auch nur wenig Kälteschutz, ist aber dafür das günstigste Modell. Der S7 und der Sprint bieten mehr Kälteschutz und durch das dickere Neoprenmaterial im Beinbereich auch mehr Auftrieb.

Zielgruppe für die Modelle OpenWater und Sprint sind Freiwasserschwimmer:innen die einen dünnen Neoprenanzug mit wenig Auftrieb und eher wenig Kälteschutz suchen. Der S7 ist ein ideales Triathloneinstiegsmodell mit viel Auftrieb im Beinbereich, besonders für Schwimmer:innen mit schlechter Wasserlage.

Preis-Leistungssieger von 300 bis 500 €

In dieser Preisspanne finden sich die meisten Neoprenanzüge. Im Vergleich zu den günstigeren Anzügen wird hier weicheres, flexibleres Neoprenmaterial verwendet und die Anzüge erhalten eine hochwertige Beschichtung welche Wasserwiderstand minimiert und dich so schneller macht.

Hauptunterschied bei den Neoprenanzügen in dieser Kategorie ist das Maß an Auftrieb das der Anzug bietet. Hier ist nun eine ehrliche Selbsteinschätzung gefragt. Gute Schwimmer:innen mit guter Wasserlage, werden mit einem Neoprenanzug mit viel Auftrieb nur bedingt Spaß im Freiwasser haben. Das Schwimmen fühlt sich zu ungewohnt und damit nicht natürlich an. Bester Anzug hier ist der Equip von Orca, da er durch das dünne Neoprenmaterial viel Flexibilität bietet.
Wer etwas mehr Unterstützung im Sinne von Auftrieb von seinem Neoprenanzgug möchte, ist mit den Modellen Fusion von Blue Seventy oder Sonar von Orca am besten bedient. Der Sonar ist übrigens unser meistverkauftester Anzug.

Wir empfehlen die Anzüge in dieser Preiskategorie Triathlet:innen in allen Leistungsklassen und für alle Distanzen. Der Orca Equip ist aufgrund seiner Flexibilität außerdem unser Tipp für alle Schwimmer:innen die jetzt vom Becken ins Freiwasser wechseln.

Spitzenklasse von 500 bis 800 €

Bestes Material, aufwendige Schnittführung und die neuste Technologie. Bei den Spitzenmodellen verwenden die Hersteller das hochwertigste Neoprenmaterial und verbauen noch mehr unterschiedliche Panele für eine perfekte Passform und Bewegungsfreiheit.

Der 3.8 von Orca hat schon im Namen wofür er gedacht ist. Das Aerodome Auftriebsmaterial im vorderen und hinteren Beinbereich gibt viel Unterstützung für die 3,8 km bei einer Triathlon Langdistanz. Der Alpha hingegen ist genau das Gegenteil. Maximale Flexibilität vor allem im Armbereich durch das 0,88 mm dicke Material. Gerade gute Schwimmer:innen werden diesen Anzug lieben, da er gleichzeitig auch nur wenig die Wasserlage beeinflußt. Der Predator vereint die Eigenschaften dieser beiden Anzügen und gibt im Beinbereich maximale Unterstützung durch Auftrieb und Stabilisierung der Wasserlage. Im Armbereich hingegen hat er die totale Bewegungsfreiheit.

Die Neoprenanzüge in dieser Kategorie sind besonders zu empfehlen für ambitionierte Triathlet:innen und Starter:innen bei einer Langdistanz, Langstreckenschwimmer:innen und natürlich alle die sich einfach das beste Material gönnen möchten.

Testschwimmen

Normalerweise hätten wir jetzt schon die ersten großen Testschwimmen veranstaltet. Leider hat uns Corona auch hier einen Strich durch die Rechnung gemacht. Einige Modelle aus unserer Neoprenkollektion haben wir aber im Laden als Testanzug. Gegen eine kleine Gebühr die beim Kauf verrechnet wird, könnt ihr euch Neoprenanzüge ausleihen und auf eigene Faust im nächstgelegenen See testen.

Da die aktuellen Wassertemperaturen eher noch ungemütlich sind, empfehlen wir euch folgende Ausrüstungsgegenstände:

Neoprenbadekappe

Nicht nur beim Laufen, sondern auch beim Schwimmen verlieren wir viel Wärme über den Kopf. Die dünne Silicon Badekappe mag im Schwimmbad reichen, im Freiwasser darf es aber gern deutlich dicker sein.
Wir empfehlen dazu die Neoprenbadekappen mit Kinnriemen. Dank Klettverschluss am Kinn kann die Badekappe perfekt eingestellt werden. Gleichzeitig sind die Stirn, Ohren und vor allem der Gehörgang geschützt.
Die orange High Vis Neoprene Swim Cap von Orca erhöht außerdem die Sichtbarkeit im Freiwasser.

Neoprensocken

Während durch den Armzug beim Schwimmen noch warmes Blut über die Arme in die Hände gepumpt wird, kühlen die Füße und vor allem die Fußzehen doch sehr schnell im kalten Wasser aus. Abhilfe schaffen hier Schuhe bzw. Socken aus Neoprenmaterial. Die Neoprensocken schützen durch die verstärkten Fußsohlen und -spitzen gleichzeitig die Füße vor Scherben, Steinen und sonstigen scharfkantigen Gegenständen im Wasser. Gerade bei einigen beliebten Badeseen in und um Hamburg herum ein guter Zusatznutzen.

Handschuhe aus Neopren oder Nylon

Zugegeben mit Handschuhen zu schwimmen ist zum Einen ziemlich ungewohnt und zum Anderen nimmt es auch etwas Wassergefühl. Wer aber dank weißer, zitternder Hände nach dem Schwimmeinheit nicht mehr aus dem Neoprenanzug raus kommt, sollte aber dringend über die Anschaffung von Handschuhen nachdenken.
Die Openwater Swim Gloves von Orca bestehen aus 2 mm dicken Neopren und bieten den meisten Kälteschutz. Die Thermal Swim Gloves von Blue Seventy bestehen aus Nylon und sind so etwas dünner und kälter, geben dafür aber etwas mehr Wassergefühl.

Neoprenhemd

Letztes Mittel um mehr Kälteschutz zu haben: Das Unterhemd aus Neopren von Orca. Die Heatseeker Vest ist ein 2mm dicker Baselayer der direkt auf der Haut unter dem Neoprenanzug getragen wird. Besonders zu Beginn und am Ende der Freiwassersaison ist das Neoprenunterhemd der absolute Tipp. Kälteempfindliche Menschen werden vor allem bei uns im Norden die Heatseeker Vest eher häufiger nutzen.

Safety Buoy

Zu guter Letzt geht es um die Sicherheit im Freiwasser. Egal ob ihr in kleinen Seen wie dem Stadtparksee in Hamburg oder im offenen Meer schwimmt, als Schwimmer:in seid ihr für andere Menschen egal ob im, am oder auf dem Wasser nur schwer zu erkennen.
Ein Safety Buoy ist mittlerweile fast schon ein Standard Ausrüstungsgegenstand geworden. Es handelt sich dabei um eine aufblasbare Boje die mit Hilfe eines Bauchgurtes hinter euch hergezogen wird. Angenehmer Zusatznutzen: Wertsachen können sicher in der Boje verstaut werden.
Die Safety Buoys gibt es in verschiedenen Größen und für alle Langstreckenschwimmer:innen nun auch mit Fach für eine Trinkblase.

Wer noch nicht genug Infos hat oder noch eine andere Quelle möchte: Hier ein Video von der Triathlon Crew Cologne:

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